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kam der Monsun, der afrikanische
Regen. Es regnete so stark,
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daß das Wasser fast einen Meter hoch
in den Garderoben stand,
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wo wir 1 Stunde vorher gewesen waren.
Ein unglaublicher Wolkenbruch.
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Wir fuhren
durch die afrikanische Nacht
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vom Boxring zurück nach Kinshasa.
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Am Straßenrand standen massenweise
Menschen in dem strömenden Regen,
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die umherhüpften, denn die Neuigkeit
von Alis Sieg war schon herum.
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Er blieb wohl die ganze Nacht auf
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und empfing am nächsten Morgen
afrikanische Delegationen.
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Und sie verehrten ihn zutiefst -
er war ein Gott.
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Und er sprach ganz schlicht
und schön zu ihnen.
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Er sagte: "Die Afro-Amerikaner
in Amerika
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"waren nicht so gut wie ihr.
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"Einige von uns sind reicher als ihr,
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"aber ihr habt eine Würde in
eurer Armut, die uns abgeht.
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"Wir in Amerika sind verwöhnt.
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Wir haben verloren, was ihr in Afrika
noch besitzt. Bewahrt euch das."
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Ich dachte, mein Gott, er ist
auch noch ein politischer Führer.
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und ein großartiger dazu.
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Ich habe viel zu tun
in der schwarzen Gemeinde.
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Wir haben viele Probleme,
die wir untereinander lösen müssen.
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Prostitution, Drogen, Bandenkämpfe,
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Selbsterkenntnis. Schwarze wissen
nichts über sich selbst.
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Wir sind geistig
zu Weißen gemacht worden.
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Und Weiße haben uns sich
selbst so angeglichen,
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daß es schwierig ist,
uns etwas über uns beizubringen,
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daß wir uns miteinander vereinen,
untereinander heiraten und leben.
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Schwarze sind wie Weiße.
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Die Gehirnwäsche muß rückgängig
gemacht werden.
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Sie müssen mehr über sich, ihre
eigene Geschichte und Sprache lernen.
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etwas für sich selbst tun
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und nicht Weiße darum bitten,
es zu tun.
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Ich hörte Ali nie sagen,
daß er nie wieder kämpfen will.
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Ich hätte es ihm auch nicht geglaubt.
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Er war für das Boxen, für den Ring
geboren, und er liebte es.
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Er liebte das Boxen wahrhaftig.
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Wie oft, wenn man etwas zu sehr
liebt, zerstört es einen.