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Sie haben 30 Minuten.
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- Ja.
- Monsieur Corso.
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Ah ja, Mr. Corso.
Treten Sie näher.
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Ich habe schon viel
über Sie gehört.
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Nichts Gutes, hoffe ich.
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Da haben Sie Recht.
Merci, Simone.
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Nun, das beruhigt mich,
Baronesse.
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Denn in meinem Metier
kann es das Ende bedeuten,
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wenn gut über einen
gesprochen wird.
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Donnerwetter...
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Ja, das ist sie.
Die Kessler-Sammlung.
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Ich kenne Ihren Katalog
fast auswendig.
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Seltsam, dass wir uns nicht
schon früher begegnet sind.
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Sie haben einen guten Namen.
Aber ich gehe davon aus,
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dass Sie Ihren Ruf
besser kennen als ich.
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Ja, aber das hält den Wolf von
der Tür fern, wie man so sagt.
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Verzeihen Sie, Baronesse, hab
ich Sie bei irgendwas gestört?
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Mein jüngstes Werk: "Der Teufel,
Geschichte und Mythos".
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Eine Biographie. Sie wird Anfang
nächsten Jahres erscheinen.
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- Wieso ausgerechnet der Teufel?
- Ich bin ihm mal begegnet.
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Ich war 15 und sah ihn
ganz deutlich vor mir.
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Es war Liebe
auf den ersten Blick.
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Vor 300 Jahren hätte man Sie
für diese Aussage verbrannt.
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Vor 300 Jahren hätte ich
so was niemals gesagt.
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Ich hätte auch keine Millionen
damit verdient,
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wenn ich darüber
geschrieben hätte.
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Worüber wollen Sie
mit mir sprechen, Mr. Corso?
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Äh, Sie haben eine sehr seltene
Ausgabe in Ihrer Sammlung,
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die ich mir gern ansehen würde.
Die "Neun Pforten".
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"Die neun Pforten".
Ein interessantes Werk.
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Ich werde oft danach gefragt
in letzter Zeit.
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- Tatsächlich?
- Folgen Sie mir.
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Glauben Sie wirklich
an den Teufel, Baronesse?
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Genug, um ihm mein Leben
und meine Bibliothek zu widmen.
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Ganz zu schweigen von den vielen
Jahren Arbeit. Und Sie?
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Ich bin dabei.
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Dieses Buch erfordert
ein gewisses Maß an Glauben.